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Was sind die Teddy-Diaries?

Salutogenese und Wahrheit

Vom Glauben, vom Wissen und von der Angst

Wo bin ich da hineingeraten? Eigentlich wollte ich ganz andere Teddy-Diaries schreiben und habe sie auch schon geschrieben. Aber jetzt ändert sich auf einmal die ganze Welt und die Teddys wollen da auf keinen Fall ausgeschlossen sein.

Was mir – und wahrscheinlich auch Dir – im Moment sehr stark auffällt ist, dass die Menschen in dieser vollkommen neuen Krise beginnen, sich zu bewegen. Sie sind viel mehr gefordert, einen Standpunkt einzunehmen, Entscheidungen für sich und ihre Angehörigen zu treffen und neue Gewohnheiten zu schaffen. Und sehr viele fühlen sich auch gefordert, eine gesamtgesellschaftliche und/oder politische Verantwortung zu übernehmen.
In dieser Bewegung liegt ein riesiges Potenzial, die Welt langfristig zum Besseren zu verändern.

Und das passiert auch. Es gibt aber auch jede Menge Bremsen, auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft während und nach Corona.

Verlust an Realität

Seit nahezu jeder Mensch zu jeder Zeit Beiträge zu jedem Thema für eine breite Masse veröffentlichen kann, scheint die Wahrheit einen Krampftod zu sterben. Nachrichten, „Tatsachen“, Sachverhalte und Reportagen aller Art können mit ganz einfachen Mitteln manipuliert und verfälscht werden und dabei sehr seriös und überzeugend erscheinen. Am Ende geht es dann nur noch darum, wie oft eine Nachricht angeklickt und über soziale Medien geteilt wird. Je öfter man eine bestimmte Nachricht liest, und je mehr Menschen den Inhalt wiedergeben, desto eher ist man geneigt, sie für wahr zu halten. Inzwischen werden auf diese Weise sogar Wahlen gewonnen.

In diesem Text soll es aber nicht um Fake-News als politisches Instrument gehen, sondern darum, wie wir selber mit Nachrichten umgehen, was sie mit unserer Seele machen und auf welche Weise wir zu Überzeugungen gelangen.

Menschen neigen dazu, sich die Wirklichkeit zurechtzubiegen. Dabei schieben sich die Ebenen des Glaubens, des Wünschens und des Wissens übereinander und ergeben dann ein Bild, in dem wir uns persönlich am vertrautesten fühlen. Das heißt nicht, dass wir uns in jedem Fall damit wohlfühlen – es kann auch sein, dass wir uns einfach nur ein Bild schaffen, das unser persönliches Weltbild bedient.

Wer etwa ein bestimmtes Feindbild hat, der projiziert ganz schnell und unbewusst, den Auslöser eines Problems auf diese feindliche Menschengruppe. Wer sich schon immer missverstanden und unterdrückt fühlt, der interpretiert eine problematische Situation so, dass sie ihn persönlich missversteht und unterdrückt. Und wer nie schnell die Hoffnung verliert, der sieht an problematischen Situationen eher die Lösungswege und Chancen.

Will sagen: Jede Nachricht, jede Meinung, jeder Post fällt auf unseren individuellen Nährboden.

Persönliche Vorteile

Niemand von uns ist davor gefeit, den Informationen mehr Glauben zu schenken, die dem eigenen Vorteil gerechter werden. Wenn das neue Windrad direkt hinter meinem Haus gebaut werden soll, dann sammle und propagiere ich Argumente, die gegen Windkraft sprechen, obwohl ich ansonsten sehr für erneuerbare Energien bin. So tickt der Mensch und das ist vollkommen natürlich.

Wenn wir mit einer Situation ein persönliches Problem haben, sie also in irgendeiner Weise bedrohlich erscheint, dann beginnen wir, an der Realität dieser Situation herumzubasteln. Und das tun wir so lange, bis uns der Schuh passt. Und dabei glauben wir, wir würden uns eine Meinung bilden!

Problematisch daran ist, dass eine  Meinung etwas ganz anderes ist, als eine reale Einschätzung der Situation auf der Basis von verfügbarem Wissen. Das fängt schon im ganz Kleinen an. Auf der Bauanleitung für den neuen Schrank steht, dass man zu zweit arbeiten und eine Decke unterlegen soll. „Brauch ich nicht!“ Denn ich bin gerade allein, habe keine Decke zur Hand, will aber unbedingt bis heute Abend den Schrank aufgebaut und eingeräumt haben. Obwohl mir also die nötige Information schwarz auf weiß vorliegt, glaube ich ihr nicht. Wenn hinterher mein Schrank schief steht und einen hässlichen Kratzer auf der Fronttür hat, dann reklamiere ich ihn und nörgle über die schlechte Qualität.

Die schlechte Nachricht ist: Bei großen und lebenswichtigen Entscheidungen verhalten wir uns genauso! Es scheint vollkommen egal, was wir wissen, was wir recherchieren können oder was uns Leute anraten, die sich mit einer Sache auskennen: Wir picken uns immer nur das heraus, was uns in den ganz persönlichen Kram passt!

Soziale Medien

Facebook, youtube und Co unterstützten uns dabei hervorragend. Wir finden ganz leicht Menschen, Informationen, Berichte und „Beweise“, die genau die Meinung wiedergeben, die wir uns auch zurechtgelegt haben. Das fühlt sich total gut an, und unterstützt unseren Glauben daran, dass wir Recht haben.

Wir sind soziale Wesen und die Evolution hat uns so gemacht, dass wir am ehesten dem Vertrauen, was die meisten anderen auch für richtig halten. Allerdings klappt diese instinktive Strategie nur in kleinen, überschaubaren Sozialgemeinschaften. Bei Milliarden von miteinander vernetzten Menschen ist die Situation eher so, als würden wir uns in einem Irrenhaus befinden und unter 100 Irren den einen herausfinden müssen, der normal ist. Wir werden immer denjenigen für den Normalen halten, der unserer eigenen Art, irre zu sein, am ähnlichsten ist.

Und dem geben wir dann ein Like und teilen über Facebook mit, dass wir den Normalen gefunden haben. Am besten noch mit einem Foto und einem Interview. Und alles ist gut.

Bis eines Tages jemand anderes postet, dass das alles gar nicht stimmt, weil er einen anderen Insassen des Irrenhauses als den Normalen identifiziert hat. Er führt dafür sogar Beweise an und macht Dich mit Deiner Meinung lächerlich oder bezichtigt Dich der Lüge oder des Betrugs.

Nach und nach kommen 100 Gruppierungen zusammen, die jeweils ihren eigenen Irren als den Normalen deklarieren und sich ausufernde Gefechte mit den anderen 99 Gruppen liefern. Spätestens jetzt kommen die Leute auf den Plan, die aus der ganzen Sache ein Geschäft machen:

-    Eine große Zeitung titelt: „Es ist gar kein Normaler unter den 100 Irren!“
-    Ein Hersteller von Elektrogeräten bietet einen Scanner an, der piept, wenn er einen Irren gefunden hat.
-    Fernsehsender bringen mit immer wechselnden Studiogästen Diskussionsrunden über das Erkennen von Irren.
-    Politische Parteien versprechen, dass sie das Problem mit den Irren lösen werden, wenn sie die Wahlen gewinnen.
-    Ein Influencer sendet live aus dem Irrenhaus (jedenfalls behauptet er das) und zeigt, dass alle Zellen leer sind, die ganze Nummer mit den Irren also ein Fake ist.  
-    In Newstickern kursieren Statistiken, mit den Wahrscheinlichkeiten, welcher Irre der Normale sein müsste.
-    Ein Psychologe warnt die Menschheit davor, nach dem Normalen zu suchen, weil sie dann selbst irre werden.
-    Eine neue Sekte gibt bekannt, dass die Welt untergeht, sobald der Normale gefunden wird.
-    Verschwörungsportale führen Beweise an, dass die 100 Irren in Wahrheit die geheimen Machthabenden sind, die uns nur von ihrer Weltherrschaft ablenken wollen, indem sie uns mit dem Irrenhausspiel beschäftigen.
-    Es bilden sich Initiativen, welche die Irren davor schützen wollen, ständig auf Normalität überprüft zu werden.
-    In allen Medien wird mit den krassesten Behauptungen zum Thema getitelt und das alles nur aus einem Grund: Aufmerksamkeit heißt Follower, heißt Leser, heißt Abonnenten, heißt Umsatz.

Es geht hier überhaupt gar nicht um Wahrheit, sondern nur um Gewinn.

Genau das passiert gerade mit der Corona-Pandemie.

Was mich wirklich erschüttert und entsetzt, sind die vielen einzelnen Menschen, welche die aktuelle Krise dazu nutzen, mit wachsendem Eifer nach Fehlern anderer zu suchen. Alle möglichen offiziellen und inoffiziellen Nachrichten werden durchkämmt und zu einem massiven Bashing zurechtgestutzt.

Fakenews werden mit Fragmenten von tatsächlichen Geschehnissen ummantelt und als schockierende Wahrheit verkauft. Es scheint wirklich so zu sein, dass nach Feindbildern geradezu gesucht wird, dass Feindbilder konsumiert werden und tatsächlich auch eine Art Unterhaltungs- und Selbstdarstellungswert haben.

Und was machen wir? Wir hängen uns an diejenigen, die unserer persönlichen Meinung am nächsten sind. Die uns am meisten nützen. Das ist dann für uns „Wahrheit“.

Irgendwann werden wir erfahren, ob wir richtig lagen. Dann wird es aber womöglich zu spät sein, sich denen anzuschließen, die besonnen gehandelt haben. Denn das Ganze ist kein virtuelles Irrenhaus-Spiel, sondern unsere reale Lebenswelt!

Mit dem ständigen Bashing und den Anklagen, mit all den schlechten Prophezeiungen und der Häme schadet man nicht seinem Feindbild, sondern ganz vielen, ganz normalen Leuten, die versuchen, sich in dieser Krise zu orientieren und die Nerven zu behalten. Und wir schaden auch ganz massiv der eigenen Seele, wenn wir ständig auf Feindliches und Negatives fokussieren.

Wissen und Ungewissheit

Sind wir Menschen angesichts großer Gefahren vernünftiger? Suchen wir in solchen Krisen sorgfältiger danach, was wirklich Wissen ist und was nicht?

Der erste Schritt wäre, zu begreifen, dass Anklagen, scheinbares Entlarven und ständiges virtuelles Herumschreien überhaupt gar nichts besser machen. Es ist keine politische Arbeit, irgendwelche Posts oder Clips zu teilen, die zufällig meiner persönlichen Sicht der Dinge entsprechen. Es ist auch keine politische Arbeit, Häme und Bashing über Menschen auszuschütten, die politische Arbeit leisten. Es ändert sich dadurch nichts an der Politik. Aber es ändert sich etwas in den Seelen der Menschen, die das lesen. Es macht sie dunkler. Und es verzerrt ihre Sicht auf die Wirklichkeit.

Wer mit Ungewissheit – und davon haben wir aktuell jede Menge – nicht umgehen kann, hilft weder sich noch anderen, indem er selbst gemütlich im Wohnzimmer sitzt und von dort aus permanent Menschen in leitenden Positionen vorwirft, dass sie nicht hellsehen können und dass sie deshalb von 100% ihrer Entscheidungen 10% falsch entschieden haben.

Eine Chance, Verantwortung zu zeigen

Wie wollen wir damit umgehen?

Der beste Weg von allen ist, Verantwortung zu übernehmen. Wie kann ich in meinem persönlichen Entscheidungsbereich die verantwortungsvollste Haltung einnehmen, die mir möglich ist? Und was genau ist meine Basis an konkretem Wissen und Einschätzungen des zukünftigen Geschehens, auf der ich meine Entscheidungen treffe?

Es gibt einfach aktuell verunsichernde Bedingungen, die Tatsache sind. Ich kann natürlich permanent herumbrüllen, dass ich die Bedingungen Scheiße finde, das bringt mich aber nicht weiter und behindert zusätzlich noch andere. Es kostet nur Energie. Wer klug ist und sich um Besonnenheit bemüht, der überlegt in aller Ruhe, wie er selbst mit seiner persönlichen Situation umgeht. Wenn der Abend kommt, hilft es auch nichts, sich dauernd darüber zu beklagen, dass es draußen dunkel wird. Die Frage ist doch viel eher, was wir mit diesem Abend anfangen werden und was wir für den nächsten Tag anstreben. Das bedeutet nicht, dass man mit allem einverstanden ist, was gerade geschieht. Aber es bedeutet, das Beste aus der Lage zu machen und andere dabei nicht zu behindern.

Und wenn ich mich vor dem Ungewissen fürchte – vor Krankheit, vor dem Verlust von Angehörigen, vor wirtschaftlichen Einbrüchen und nicht zu vergessen vor einer drohenden Klimakatastrophe – dann habe ich zwar den Impuls, mir die Wirklichkeit zurechtzubiegen, damit ich weniger Angst habe. Aber mein Unterbewusstsein weiß das ganz genau und vergisst es auch nicht.

Verantwortung zu übernehmen, heißt auch Verantwortung für den eigenen Standpunkt zu tragen. Und das wiederum bedeutet, sich selbst Informationen über die Realität zu beschaffen. Dafür muss man sein Gehirn einschalten und immer wieder neu überlegen, ob die Quelle der Informationen, die ich finde, womöglich daran verdient, spektakuläre „Nachrichten“ oder „Enthüllungen“ zu verbreiten.

Es macht Sinn, einfach mal etwas über das Immunsystem und über Viren und Ansteckung zu lernen, so dass man die Zusammenhänge besser versteht. Das Internet ist voll mit hervorragenden Wissenschafts-Erklär-Videos, die auch super gemacht und durchaus unterhaltsam sind. Es ist auch sehr hilfreich, sich mal bis ins Detail vorzustellen, selbst ein Politiker in einer verantwortungsvollen Position – oder auch nur der Leiter einer sozialen Einrichtung oder eines Krankenhauses zu sein und zu wissen, dass man von der Öffentlichkeit für sein Handeln zur Verantwortung gezogen werden wird.

Auch unsere Quellen von Nachrichten spielen eine wichtige Rolle. Facebook zum Beispiel ist keine Nachrichtenquelle. Facebook ist nur das Irrenhausspiel. Gute Nachrichtenquellen erkennen wir daran, dass sie frei von Polemik und schreierischen Anklagen sind und Meinungen klar als solche kennzeichnen. Gute Nachrichtenquellen widersprechen auch immer mal wieder unseren persönlichen Vorlieben, Wünschen und Annahmen.

Am allerbesten ist es sowieso, sich viel weniger mit sozialen Medien und Meinungen zu befassen. Wir sollten uns mindestens 95% unserer freien Zeit in der wirklichen und nicht in der virtuellen Welt aufhalten. Das räumt unseren Kopf schon von ganz alleine auf und lässt sehr viel Angst einfach verschwinden.

Es ist Frühling! Die Natur atmet auf! Wir haben jetzt alle die Möglichkeit, das Richtige zu tun.

 

 

Teddy Diaries - Übersicht

1. Veränderung

Vom fragwürdigen Trend, sich verändern zu müssen.

hier lesen

2. Entscheidungen

Von Entscheidungsfähigkeit und Entscheidungsfreude

hier lesen

3. Krisen

Vom Umgang mit plötzlichen Veränderungen.

hier lesen

4. Selbstdisziplin

Über das Mitgefühl mit Deinem Ich von morgen.

hier lesen

5. Wahrheit

Vom Glauben und vom Wissen

hier lesen

6. Hilfsbereitschaft

Von Kreativität und Karmakonten

hier lesen

7. Schlagfertigkeit

Was uns immer erst Stunden später einfällt.

hier lesen

8. Verletzungen

Das darfst du nicht persönlich nehmen!

hier lesen

9. Dankbarkeit

Von echter Dankbarkeit und reiner Höflichkeit

hier lesen

10. Rat geben

Vom Ratgeben und um Rat fragen

hier lesen

11. Schuldige suchen

Von Krisen, Helden und Dämonen

hier lesen

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